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Kann KI Lehrer ersetzen?

Künstliche Intelligenz und Chat GPT sind derzeit in aller Munde… Viele Berufe laufen Gefahr, von der künstlichen Intelligenz ersetzt zu werden. Ist das auch eine Gefahr für Lehrer?

Eine Lehrerin erklärt der Schülerin eine Aufgabe – dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, die KI nicht übernehmen kann.

Die Möglichkeit, dass Künstliche Intelligenz (KI) in der Zukunft Grundschullehrer ersetzen könnte, wird derzeit kontrovers diskutiert. Während KI bereits in verschiedenen Bereichen eingesetzt wird, gibt es einige Herausforderungen und Aspekte, die bei der Anwendung von KI im Bildungsbereich berücksichtigt werden müssen.

Zunächst einmal erfordert die Grundschulbildung mehr als nur das reine Vermitteln von Wissen. Lehrer spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten, der individuellen Betreuung von Schülern und der Schaffung einer motivierenden Lernumgebung. Diese Aufgaben erfordern zwischenmenschliche Fähigkeiten, Einfühlungsvermögen und pädagogisches Know-how, die KI derzeit nicht ersetzen kann. Und genau dort, wo maschinelles Lernen an seien Grenzen stößt, beginnen die Superkräfte der Lehrkraft, mit denen sie Lernen in besonderem Maße fördern kann.

  • Soziale Interaktionen: Lehrer können soziale Interaktionen im Klassenzimmer fördern. Sie unterstützen so die Schüler dabei, soziale und emotionale Entwicklungsschwerpunkte weiter zu entwickeln: Dazu zählen Fähigkeiten wie die Zusammenarbeit, Kommunikation und Konfliktlösung, die für Schüler im späteren Leben entscheidend sind und in allen Fächern vermittelt werden können.
  • Im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz können Lehrer sich und ihre Lerhmethoden individuell auf ihre Schüler anpassen. Sie haben die Bedürfnisse der Schüler im Blick, können Fortschritte und Lernprobleme besser einschätzen und so tragen sie entscheidend zur
  • Motivation der Schüler bei. Lehrer, die Schülern emotionale Unterstützung bieten und ihnen auf einer gesunden Erziehungsebene begegnen, erkennen Stärken und Schwächen der Schüler und können sie so auch fördern und fordern wenn die Schüler an ihre Grenzen stoßen.
  • Lehrer können auch kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten vermitteln, Schülern helfen analytisch zu denken, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und eigene Lösungswege zu finden. Eine besondere Chance liegt auch in der Vermittlung von
  • Werten wie Respekt, Toleranz, verantwortungsvollem und ethischem Handeln. Nur über persönliche Interaktion werden Werte für Schüler erlebbar und auch wenn künstliche Intelligenz Werte erklären kann, so kann sie sie nicht für die Schüler erlebbar machen.

Obwohl KI-basierte Technologien im Bildungsbereich Fortschritte machen und als ergänzende Ressourcen eingesetzt werden können, ersetzen sie nicht das menschliche Element, das Lehrer bieten. Die Interaktion und Verbindung zwischen Lehrer und Schüler ist von unschätzbarem Wert und kann nicht vollständig durch Technologie reproduziert werden.

Für die Ausbildung und Weiterbildung von Lehrkräften bedeutet dies, dass Lehrer in zunehmendem Maße auf die Vermittlung von sozial-emotionalen Kompetenzen und die Unterstützung der Schüler bei der Problembewältigung vorbereitet werden müssen. Die Entwicklung von Empathie, Kommunikationsfähigkeiten und einer positiven Lernumgebung sind entscheidend, um Schülern in ihrer persönlichen und emotionalen Entwicklung zu helfen. Die reine Vermittlung von Fachwissen, kann nicht als einziges Hauptziel bestehen bleiben.

Um das Potential von Lehrern im Vergleich zur künstlichen Intelligenz bestmöglich auszuschöpfen ist es außerdem wichtig, die Rolle der Lehrkraft als Lernbegleiter stetig zu verbessern. Die Einbindung von künstlicher Intelligenz im Unterricht, ermöglicht es den Schülern, Daten und Inhalte jeder Art zur Verfügung zu haben. Die Unterstützung eigenes Lernen zu steuern, Selbstregulation zu entwickeln, Werte und kritisches Denken zu entwickeln wird aber auch in Zukunft in den Händen der Lehrkräfte liegen.

Praktische Tipps zum steuern des eigenen Lernens für die Grundschule

Die Entwicklung von Selbstregulation und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern, sind wichtige Kompetenzen, die Grundschüler erlernen können. Hier findest du einige Ansätze und Strategien, die dir dabei helfen können, diese Fähigkeiten bei denen Schülern zu entwickeln:

Zeige Schülern Möglichkeiten, wie sie selbst Lösungen finden können.
  1. Lernziele setzen: Unterstütze die Schüler dabei, klare und erreichbare Ziele für ihr Lernen zu formulieren. Diese Ziele sollten spezifisch, messbar und realistisch sein (Smarte Ziele). Zeig den Schülern, wie sie ihre Fortschritte selbst überprüfen können. An einem Lernweg kannst du ihre Fortschritte sichtbar machen.
  2. Lernstrategien vermitteln: Zeig den Schülern verschiedene Lernstrategien und -techniken, die ihnen helfen, effektiver zu lernen. Dazu gehören beispielsweise Zeitmanagement, Notizen machen, Mindmapping, Wiederholungstechniken und andere Lerntechniken. Viele Webseiten für Lehrer bieten dir heute digitale Helfer an, zum Beispiel Timer oder Lautstärkemesser.
  3. Metakognitive Fähigkeiten fördern: Metakognition bezieht sich auf das Bewusstsein und die Kontrolle der eigenen Denkprozesse. Hilf den Schülern dabei, ihre Denk- und Lernprozesse zu reflektieren. Ermutige sie, über ihre eigenen Stärken und Schwächen nachzudenken und Strategien zur Verbesserung ihres Lernens zu identifizieren.
  4. Selbstreflexion und Selbstbewertung: Lehre die Schüler, wie sie ihr eigenes Lernen reflektieren und bewerten können. Ermutige sie, ihre Fortschritte zu überprüfen, Stärken zu erkennen und an Herausforderungen zu arbeiten. Dies kann durch regelmäßige Selbstreflexionsaufgaben oder Portfolios erreicht werden. Zur Evaluation der Lernleistung am Ende einer Stunde eignen sich zum Beispiel die „Poll“ umfragen im Classroomscreen.
  5. Eigenverantwortung fördern: Gib den Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Lernprozesse aktiv zu steuern. Ermutige sie, eigenständig Aufgaben auszuwählen, Zeitpläne zu erstellen und Ressourcen zu nutzen, um ihre Lernziele zu erreichen. Unterstütze sie dabei, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen.
  6. Fehlerkultur etablieren: Schaffe eine positive Lernumgebung, in der Fehler als Teil des Lernprozesses betrachtet werden. Ermutige die Schüler, aus Fehlern zu lernen, indem du ihnen Feedback gibst, oder sie en von Mitschülern erhalten und Strategien zur Verbesserung entwickeln.
  7. Kooperation und Peer-Learning: Fördere die Zusammenarbeit zwischen den Schülern und Peer-Learning-Aktivitäten. Dadurch können Kinder voneinander lernen, ihre Erfahrungen teilen und sich gegenseitig bei der Selbstregulation unterstützen. Viele Lehrmaterialien, zum Beispiel unsere Aufgaben zum Schreiblehrgang und Ziffernschreibkurs bieten direkt Aufgaben für Partner und Kleingruppenarbeit, sowie zum Auswählen für die Schüler an, so dass du nicht alles neu erfinden musst.

Es ist wichtig, diese Strategien im Unterricht zu integrieren und den Schülern Zeit und Raum zu geben, um ihre eigenen Lernprozesse zu erkunden und zu reflektieren. Indem du Selbstregulation förderst, hilfst du den Grundschülern, wichtige Fähigkeiten zu entwickeln, die ihnen auch in späteren Bildungsphasen und im Leben von Nutzen sein werden.

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